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BGR Artikel aus dem Monatsspiegel

Liebe Rüppurrerinnen und Rüppurrer, 

So viele Reaktionen wie zu meinem Bericht über den Zustand der Straßen in Rüppurr, und was das speziell für Radfahrer bedeutet, haben wir schon längere Zeit nicht mehr erhalten. Da habe ich offensichtlich einen Nerv getroffen. Es lässt sich nicht übersehen: der Zustand vieler Straßen in Rüppurr ist schlecht. Einen einigermaßen neuen Eindruck machen sie nur dort, wo die Stadtwerke in jüngerer Vergangenheit Rohre verlegt haben. Und auch das nicht überall. Gefühlt beschränken sich die Erhaltungsmaßnahmen der Stadt darauf, in der feucht-kalten Jahreszeit entstandene Löcher zu verfüllen. Mit der Zeit entsteht ein richtiger Flickenteppich. Wenn überhaupt alle Löcher verfüllt werden. Mitunter ziehen sich auch kleine Canyons durch den Straßenbelag. Irgendwann ist dann nicht nur der Belag kaputt, sondern auch der Untergrund, und die Straße muss komplett erneuert werden. Wir haben deshalb den OB um Information gebeten, was die Stadtverwaltung für die kommenden Jahre plant, um die Entstehung solcher Totalschäden zu vermeiden.

Der Krokusweg wird aktuell in eine Fahrradstraße umgewandelt. Das stand schon länger fest und war im Grunde nur die Anerkennung der morgendlichen Fakten. Daran gibt es Kritik. Die BNN berichtete darüber, und auch wir haben eine entsprechende E-Mail erhalten. Kritisiert wird die Rotfärbung von Teilen des Straßenbelags. Ich kenne das aus der Stadt, und ich muss gestehen: Mich stört das überhaupt nicht, im Gegenteil. Asphaltgrau ist nicht eben meine Lieblingsfarbe. Wie heißt es so schön? Dem einen sin Uhl ist dem anderen sin Nachtigall. Und wir sollten nicht vergessen, dass die Farbe Rot im Straßenverkehr eine Warnfunktion hat. Genau darum geht es hier. Nämlich an den Kreuzungen und Einmündungen die Autofahrer daran zu erinnern, dass rechts hier nur gegenüber ihresgleichen Vorfahrt hat, aber nicht gegenüber Fahrradfahrern.

Das Tiefbauamt hat die „Vorplanung für das Projekt Bahnübergangsbeseitigung Brunnenstückweg finalisiert“ und möchte diese am 2. Oktober 2024 um 18:00 Uhr der Bürgerschaft vorstellen. Die Örtlichkeit wird noch bekannt gegeben, was bedeutet, dass wir das vielleicht nicht mehr im Monatsspiegel bekannt geben können, auf jeden Fall aber tagesaktuell auf unserer Website Rueppurr.de, sobald wir die Information bekommen haben. Bei Interesse reservieren Sie sich bitte diesen Termin. Der im Interesse möglichst breiter Information der Öffentlichkeit „sehr geschickt“ gewählt ist, unmittelbar vor dem Feiertag, einen Brückentag und dem Wochenende. Viele Menschen nutzen diese Konstellation für einen Kurzurlaub. Bleibt zu hoffen, dass das Tiefbauamt bei seinen Mitarbeitern rechtzeitig eine Urlaubssperre verfügt hat.

Behördensprache ist ja häufig ein wenig geheimnisvoll. „Vorplanung … finalisiert“ heißt wahrscheinlich, dass man mit dem Planen fertig ist. Hoffe ich jedenfalls. Das Thema ist mindestens anderthalb Jahrzehnte alt, und wenn es bei so etwas zugeht wie bei der Echternacher Springprozession, immer zwei Schritte vor und einen zurück, dann geht das einem irgendwann massiv auf den Senkel. Eine Information enthält das dann aber doch, nämlich mit dem Wort Bahnübergangsbeseitigung. Die Formulierung „…beseitigung“ wäre un- und widersinnig, wenn der Bahnübergang bliebe. Also kommt er weg. Schön wäre es, wenn er weg käme, weil ein Bahntunnel, der Karlsruhe (und Ettlingen) unterquert, ihn überflüssig machen würde. So wie es das in Mannheim, Offenburg und demnächst Rastatt gibt. Davon wagen wir nicht einmal zu träumen. Für Karlsruhe plant die Bahn oberirdisch, von Norden bis zum Güterbahnhof, und von Süden bis zum Hauptbahnhof. Irgendwelche eigenen Vorstellungen der Stadt Karlsruhe sind, anders als von den Bürgervereinen und deren Arbeitsgemeinschaft, bislang nicht bekannt geworden. Und wenn man so ein Thema verschläft, wacht man halt irgendwann unsanft auf.

Beseitigung wird also heißen: Brücke oder Unterführung. Erfreulich finden wir beides nicht, aber die Brücke noch weniger als die Unterführung, weil sie stärker in die Landschaft eingreift. Dem Vernehmen nach gibt es aber nur für die Brücke Fördermittel; die Unterführung müsste die Stadt Karlsruhe komplett selber bezahlen, und damit ist die Entscheidung wohl vorprogrammiert.

Der Wochenmarkt in Rüppurr erfreut sich großer Beliebtheit – auch bei älteren Besucherinnen und Besuchern. Für diese (wie auch für jüngere Personen mit Gehbehinderung) sind die Stufen neben dem Brunnen nicht immer einfach zu bewältigen. Es fehlt ein Geländer. Zwar ist auf der Nordseite des Brunnens der Weg als Rampe angelegt, aber wenn man von Marktstand zu Marktstand möchte, ist das doch ein großer Umweg. Schon des Öfteren wurden Vorstandsmitglieder der Bürgergemeinschaft Zeuge von Unfällen, die glücklicherweise bislang alle glimpflich abgegangen sind, aber darauf wollen wir es ja nicht ankommen lassen.

Ein Geländer wäre an dieser Stelle sehr nützlich und dabei einfach zu installieren und aufgrund der wenigen Stufen weder lang noch teuer. Daher freuen wir uns, wenn die Stadt hier rasch Abhilfe schaffen kann – am besten noch, bevor die Steine im Winter zusätzlich glatt werden.

Neu in die Bürgergemeinschaft eingetreten ist bzw. sind, und genannt werden möchte(n):

Sarah Dußler und Christoph Plokarz, Reinhold-Schneider-Straße 79, 76199 Karlsruhe.

Es grüßt Sie herzlich Ihr

Friedrich Lemmen
Vorsitzender