Rüppurr

Gegründet in alemannischer Zeit als Straßendorf im Bereich der heutigen Lange Straße, zwischen Löwenstraße und Burbacher Straße. 1103 als „Reitburi erstmals urkundlich erwähnt. Am nördlichen Ortsteilende bestand spätestens seit mindestens 1380 die Wasserburg des Adelsgeschlechts der „Pfauen von Rüppurr“, von der nur noch die Meierei (Rotes Haus) erhalten ist. Diese Familie verdankt Rüppurr sein Wappen: die „Schlüssel“ sind heraldisch als Pfauenfedern zu verstehen.
Während der badischen Teilung (1535 bis 1771) markiert Rüppurr die Grenze der Markgrafschaft Baden-Durlach zu Baden-Baden. Im 19. Jahrhundert Übergang von der bäuerlichen Selbstversorgung zur intensiven Milchwirtschaft. Dem Rahm (bzw. Frischkäse), den die Bäuerinnen in Leintüchern auf die Karlsruher Märkte tragen, verdanken die Rüppurrer den Necknamen „Rahmbeutel“.
1907 die Eingemeindung durch Vertrag nach Karlsruhe. Rüppurr gibt seine seine 900 Jahre währende Selbstständigkeit auf, um der größeren finanziellen Möglichkeiten willen, die die prosperierende Industrie- und Residenzstadt bietet. So wird auch die Wasserversorgung aus dem Oberwald gesichert. Die Bevölkerung von rund 2.500 zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnt überwiegend in Alt-Rüppurr, d.h. westlich der Herrenalber Straße und der Gleise der Albtalbahn.
Seit 1903 wird das „Neue Viertel“ (Bereich zwischen Diakonissen- und Battstraße) bebaut, 1912 beginnt der Bau der Gartenstadt, eine weithin bekannte und beliebte Modellsiedlung. Es dauert bis 1953, ehe mit dem „Märchenviertel“ ein neues Wohngebiet hinzukommt, gefolgt von der „Allmendsiedlung“ 1956 und der „preisgekrönten Baumgartensiedlung“ im Jahr 1965.

Heute sind auch die Lange Straße bis zur Autobahn sowie die an der Alb gelegenen Grundstücke von Rastatter- und Lange Straße weitgehend bebaut. Rüppurr hat 2020 rund 10.800 Einwohner.

Der im Süden gelegene Stadtteil gehört zu den beliebtesten Wohn- und Lebensräumen Karlsruhes. Die Verkehrsinfrastruktur (Anbindung) mit Albtalbahn, nahen Straßenanschlüssen zu Bundesautobahn und Südtangente sowie der den Ort durchziehenden Herrenalber Straße ist voll entwickelt. Dass solche Vorteile auch Lasten bringen, liegt auf der Hand.
Rüppurr verfügt aber gleichzeitig über nahe und reizvolle, teilweise abgeschiedene Naturschönheiten: Da sind weite Wiesen und Felder, Wälder, Albauen und die nahen Ausläufer des nördlichen Schwarzwaldes, ideale Wander- und Naherholungsräume, wahre Schätze für die Einwohner wie für Gäste von nah und fern. Gartenlokale im Grünen und Gastwirtschaften mit Tradition tragen zum Wohlbefinden bei.
Sehenswürdig sind in Alt-Rüppurr einige noch erhaltene Bauernhäuser und Gastwirtschaften aus dem 18. Jahrhundert, wie das ehemalige Rathaus (heute „Rathäusle“) von 1748, die St.-Nikolauskirche von 1776 und die Auferstehungskirche von 1908 am Friedhof. Zu bewundern sind u.a. ihre schönen Glasfenster mit einem bedeutenden Bildprogramm.

Geographische Lage – 48.971667°, 8.404444°
Höhe – 118 m
Fläche – 7.03 km²
Einwohner – 10 877 (2020)
Bevölkerungsdichte – 1 548 ppl/km²
Eingemeindet – 1907
Postleitzahl – 76199
Vorwahl – 0721
Rüppurr auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Rüppurr