Gemeinsame Stellungnahme
Als Bürgergemeinschaft, Ortsverbände und Ortsvereine der Parteien beschäftigen wir uns bereits seit mehreren Monaten intensiv mit dem Thema “Brücke am Brunnenstückweg”. Hintergrund ist, dass die Technik des bestehenden Bahnübergangs komplett saniert werden muss. Durch die neuen Sicherheitsstandards würden sich aber die Schließzeiten der Schranken erheblich verlängern. Die Stadtverwaltung ist deshalb davon ausgegangen, dass entweder eine Brücke oder eine Unterführung kommen muss. Auch die Bahn ist bestrebt, ebenerdige Kreuzungen zu vermeiden.
Die Stadt Karlsruhe stellte im Oktober in einer überfüllten Informationsveranstaltung verschiedene Brücken- und eine Unterführungsoption vor. Den Bahnübergang saniert bestehen zu lassen, war keine der untersuchten Optionen. Aber das Feedback der Anwesenden war eindeutig: Von der Idee einer Brücke war dort niemand begeistert, da sie einen erheblichen Eingriff ins Landschaftsbild darstellt und der Bahnübergang für die Anwohner und Nutzer bisher keinerlei Probleme mit sich brachte.
Leider waren bei der Informationsveranstaltung die Ausführungen der DB InfraGO wenig überzeugend. Es wurde nur allgemein von möglichen längeren Schließzeiten von bis zu 15 Minuten am Stück gesprochen, ohne dass die Aussagen durch Daten belegt wurden.
Im November-Planungsausschuss des Gemeinderates wurde auf Bestreben der für Rüppurr/Weiherfeld/Dammerstock zuständigen Gemeinderäte der Beschluss zur weiteren Planung einer Brücke verschoben, bis die DB InfraGO belastbare Daten bereitstellt. Die Auswertung der DB InfraGO anhand des aktuellen Fahrplans für 2024 liegt nun vor und bestätigt die ursprünglichen Befürchtungen. Während der Hauptverkehrszeiten wird es planmäßige Schließzeiten zwischen 36 und 42 Minuten pro Stunde geben, mit Dauerschließungen von bis zu 15 Minuten am Stück. Bei Unregelmäßigkeiten im Bahnbetrieb (z. B. Umleiterverkehre, Bauarbeiten oder Verspätungen) können sich diese Zeiten weiter erhöhen.
Die Schließzeiten auf Basis der Prognose für 2030 mit 292 Zügen sind auf ähnlichem oder leicht steigendem Niveau zu erwarten.
Die vor Ort vertretenen Parteien und die Bürgergemeinschaft sind deshalb nach intensiver Diskussion zu der Überzeugung gelangt, dass unter diesen Voraussetzungen die Brücke die bessere Option ist. Die DB wird dabei das gesamte Projekt finanzieren. Beim Bau einer Unterführung hätte die Stadt die Hälfte der Kosten bezahlen müssen.
Wir werden uns jedoch in der weiteren Planung für Detailverbesserungen einsetzen, z.B. für eine Abkürzung für Radfahrer und Fußgänger in Richtung Sportanlagen und für eine gestalterisch hochwertige Lösung.
Friedrich Lemmen (BGR), Thorsten Kling (OV Grüne), Simone-Maria Brunner (OV CDU), Dr. Martin Steffens (OV SPD)
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