Rüppurrer „Rahmbeidel“
Als „Rahmbeidel“ oder auch als „Rahmbeutel“ bezeichnete man umgangssprachlich die Rüppurrer seit dem 19. Jahrhundert. Diese Bezeichnung wurde von Auswärtigen zuweilen angewandt. Mit diesem Begriff sollten die Rüppurrer geneckt werden. Vielleicht steckte dahinter auch, die Hiesigen damit nachsichtig zu belächeln oder gar abwertend zu charakterisieren.
Mit großer Wahrscheinlichkeit geht „Rahmbbeutel“ oder „Rahmbeidel“ auf folgenden Vorgang zurück: Bis weit in das 19. Jahrhundert waren in dem Bauerndorf Rüppurr die Erträge aus der Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. Intensive Viehhaltung spielte dabei die Hauptrolle. Die Milchprodukte wurden auf die Märkte bzw. in Haushalte gebracht, darunter „Rahm“, d.h. vor allem Butter. Den in Tücher (Beutel!), eingeschlagenen „Rahm“ trugen im wesentlichen die Frauen – zumeist auf dem Kopf – nach Karlsruhe und Ettlingen. Man kann sich gut vorstellen, was die Städter seinerzeit dachten oder auch riefen, wenn man der Frauen ansichtig wurde:
„Die Rahmbeidel“ kommen!