Vom 1. März bis 18. Mai veranstaltet die Stadt Karlsruhe nun schon zum siebten Mal die Dreck-weg-Wochen. Dabei geht es darum, dass sich einzelne Personen oder Gruppen aus Schulen, Kindergärten, Vereinen usw. dazu bereit erklären, einen von ihnen selbst ausgewählten Ort von Schmutz aller Art zu befreien. Dazu erhalten sie Müllsäcke, Zangen und Plastikhandschuhe kostenlos von der Stadt zur Verfügung gestellt. Für die Erfolgreichsten unter den Dreck-weg-Machern werden dann im Rahmen einer kleinen Feier Preise verteilt. Wenn Sie sich daran beteiligen möchten, wenden Sie sich an die Stadt unter www.karlsruhe.de/abfall, oder Tel. Nr. 0721-133-701010 oder FAX 0721-133-70010
Zusammengefasst heißt das, dass Ehrenamtliche, deren Lohn es ist – das sagt ja schon das Wort aus – kein Geld bekommen, sondern stattdessen Ehre dafür erhalten, dass sie unsere Stadt sauberer machen. Und das ist ja eine gute Sache, wenn es überall schön sauber ist.
Vor vielen Jahren war ich in Dänemark im Legoland. Gefühlt gab es dort ebenso viele Reinigungskräfte wie Besucher. Es war dort derart reinlich, dass ich den Eindruck hatte, man könne dort selbst auf den Toiletten ein Picknick veranstalten. Vor allem diese Sauberkeit dort behielt ich seitdem im Gedächtnis.
Jetzt gehen wir davon aus, dass Karlsruhe nach den Dreck-weg-Wochen auch viel sauberer ist als vorher. Keine überfüllten Mülleimer mehr, kein Müll in den Grünanlagen. Sicherlich gibt es viele Orte, an denen man etwas verbessern kann, damit unsere Stadt schöner wird und wir uns darin wohler fühlen. Nur – und das betrifft Rüppurr jetzt kaum – sehe ich in Karlsruhe weniger achtlos weggeworfene Verpackungen von irgendeinem Fast-Food-Restaurant, sondern ich sehe überall diese weiß-roten Absperrungen von Baustellen. Und ich frage mich: Sollte eigentlich eine Baustelle oder deren Umfeld auch frei von Schmutz sein? Macht das Sinn? Diese zahllosen Baustellen ärgern mich jedenfalls sehr viel mehr als irgendein übervoller Mülleimer.